Projekt

Boisheimer DORV-Zentrum für Preis Soziale Stadt 2016 nominiert

Das DORV-Zentrum Boisheim gehörte beim renommierten Wettbewerb "Preis Soziale Stadt 2016" zu den drei Nominierten in der Kategorie Wirtschaft, Arbeit, Beschäftigung. Die Gewinner wurden im Rahmen einer Festveranstaltung am 22. Juni 2016 in Berlin bekannt gegeben. Eine Abordnung des DORV-Zentrums hat an der Preisverleihung teilgenommen.

Bei der Veranstaltung wurde das Engagement des kleinen Stadtteils mit großem Respekt gewürdigt. Schließlich hatte uns die Jury als eines der besten drei Projekte ausgezeichnet. Auch wenn der erste  Platz an ein großes Berliner Projekt gegangen  ist, so wurde unsere Bürgerinitiative als vorbildlich hervorgehoben.

Der Wettbewerb Preis Soziale Stadt zeichnet seit dem Jahr 2000 bereits zum neunten Mal herausragende Projekte aus, die soziale Aktivitäten in den Stadtquartieren Deutschlands fördern. Aus bundesweit eingereichten Bewerbungen hat eine Fachjury die besten Projekte ausgewählt. In diesem Jahr haben es 18 Projekte in sechs Kategorien auf die Nominierungsliste geschafft.

Der Wettbewerb zum Preis Soziale Stadt ist eine Gemeinschaftsinitiative des AWO Bundesverbandes, des Deutschen Städtetages, des GdW - Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, des Deutschen Mieterbundes und des vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung und wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt.

Ausgangslage: Wegbrechen der Nahversorgung in Boisheim

Bei einer ersten Bürgerversammlung im März 2014 in Conny's Come In hatten die Ideengeber des Projektes „Dienstleistung und ortsnahe Rundumversorgung“ (DORV) ihr Konzept vorgestellt. In der anschließenden Diskussion ging es um die Frage, ob so ein Vorhaben auch für Boisheim tragbar wäre. Daraufhin hatten sich 38 Boisheimer spontan bereit erklärt, in sämtlichen Haushalten die Meinung zur gegenwärtigen Versorgungssituation im Ort und die Wünsche und Bedürfnisse für eine Versorgung in der Zukunft in der Nachbarschaft zu erkunden. Zudem wurde eine siebenköpfige Lenkungsgruppe gebildet, die sich in die Themen einarbeiten und die nächste Bürgerversammlung vorbreiten sollte.

Fragebogenaktion und zweite Bürgerversammlung

Ausgerüstet mit Fragebogen und Informationsmaterial starteten die Freiwilligen die Erhebung in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Die persönliche Bekanntschaft wurde als großer Vorteil erlebt. So konnten die Interviewer die Fragebogen direkt mit den Bewohnern meist in der Wohnung ausfüllen.

Bei der zweiten Bürgerversammlung am 10. September 2014 wurden die Ergebnisse der Befragung vorgestellt. Der Rücklauf der Fragebögen war mit annähernd 70 Prozent besonders hoch. Der überwiegende Teil der Befragten reagierte auf die Einrichtung eines Dorfzentrums mit der Möglichkeit auf Grundversorgung, dem Angebot von verschiedenen Dienstleistungen und einem Cafe überwiegend positiv. Erfreulicherweise sehen das nicht nur die älteren, sondern auch die jüngeren Boisheimer so.

Entscheidung für das alte Feuerwehrgerätehaus

Nach der der Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Viersen Ende Oktober kommt jetzt Fahrt in das Nahversorgungs-Projekt in Boisheim. Für einen symbolischen Mietpreis kann das alte Feuerwehrgerätehaus durch die DORV-Zentrum-Boisheim-GbR zunächst für drei Jahre gemietet werden. Danach hat die GbR als Betreiber des geplanten Dorf-Zentrums die Möglichkeit, das Gebäude zu kaufen. Damit ist erst einmal ein wichtiger Zwischenschritt in einem Prozess getan, der im Frühjahr des Jahres begann.